Isabella McNicol

Grüne Niddatal

Listenplatz 25 auf der hessischen Landesliste

Meine frech auf Platz 1 platzierte Rede:

Liebe Freund*Innen,



Unser Slogan ist Mut zur Veränderung, ich bin heute extrem mutig, vielleicht auch zu mutig mich hier auf Platz 1 zu präsentieren. Ich tue das nicht, weil ich vermessen bin, sondern weil ich die Menschen repräsentieren möchte, auf die sich derzeit alle verlassen. 


Ich bin seit vielen Jahren als Gesundheits- und Krankenpflegerin in vielen Krankenhäusern der Region eingesetzt, vorrangig in Notaufnahmen und Funktionsbereichen, wie Überwachungsstationen oder auch Palliativstationen. Immer dort, wo Pflegeteams zerrüttet sind durch andauernden Personalmangel. Ich stehe am Patientenbett und bin oft alleine verantwortlich für ganze Stationen in Krankenhäusern deren individuelle Strukturen ich kaum kenne. 


Dazu bin ich Mutter und mir im klarten darüber, was politische Arbeit auf Bundesebene von mir und meiner Familie abverlangen wird. Doch genau so wenig wie das Klatschen am Fenster meine kleine Tochter ernährt, reicht es für unsere politische Repräsentanz aus, uns auf hintere Plätze von Listen wie dieser hier schieben zu lassen. 


Ich bin absolut überzeugt von Basisdemokratie und sehe sie als unser wichtigstes Alleinstellungsmerkmal um uns von unserem größten Konkurrenten der CDU/CSU abzugrenzen. Wir sind die Partei, die sich mit der beruflichen Qualifikation der einzelnen Mitglieder*Innen, am breitesten aufstellen kann. Wenn wir diese Wahlliste genau so gestalten, dass sie unseren Ansprüchen von Vielfalt, auch an praktischer Erfahrung und Fachkompetenz entspricht und die Gesellschaft als Ganzes besser abbildet, werden unsere Wähler*Innen das Anerkennen! 


Die Politikverdrossenheit der Bevölkerung kommt in meinen Augen von der Entfremdung der Politiker*Innen zu ihr. Wenn politische Erfahrung immer vor thematischer Positionierung, praktischer Fachkompetenz und langjähriger Erfahrung ansteht. Und alle immer Angst haben, sich mit ambitionierten Kandidaturen Zitat: „Zu verbrennen“, dann unterscheiden wir uns nicht von den andren Parteien. 


Der Satz. „Das haben wir immer schon so gemacht.“ Ist das Todesurteil für Wandel und Entwicklung. Das ist es in der Politik in Zeiten des Aufbruchs genauso wie in meinem Beruf. Professionelle Pflege scheitert oft trotzdem an genau diesem Satz, weil er widerspiegelt wie festgefahren dieses ganze System ist. 


Wenn wir unsere Gesundheits- und Notfallversorgung zukunftssicher gestalten wollen, und das müssen wir, denn SARS-Cov2 ist nicht die erste und wird nicht die letzte Pandemie sein, dann müssen wir an die Strukturen unseres Gesundheitssystems ran. Personaluntergrenzen, 2019 das beste Pferd im Stall unseres amtierenden Gesundheitsministers, ist eine lahme Ziege und hat genau das Gegenteil bewirkt, weil Bemessungsgrenzen nicht nachvollziehbar gesetzt wurden und die Bereiche wo Personal nötig sind an der Realität vorbei definiert wurden. 


Die Interessen starker Lobbys, nicht der Bedarf von Kranken, Pflegebedürftigen, Angehörigen oder uns Pflegenden bestimmt die Politik. Und auch Corona hat zu Schließungen von Krankenhäusern und weiterer Personalknappheit geführt. Dass Gesundheit und Umwelt so eng verwoben sind wie kein anderer Bereich in unseren Leben, zeigt die aktuelle Lage, selbst die Ökonomie ist davon abhängig. Und doch überschattet Corona, dass der Amazonas immer noch brennt und mittlerweile so viel Fläche zerstört wurde wie in den letzten 20 Jahren zusammen, in Australien starben rund 3 Millarden Wirbeltiere


Populismus tötet, er tötete jüngst 5 Menschen in den USA im schlimmsten Angriff auf die Demokratie der jüngeren Geschichte und er hat in Deutschland schon mehrfach getötet, zuletzt in Halle und dann leider auch durch Corona überschattet, hier in Hessen in Hanau. 


Wir Grüne haben Ziele, wir wollen regieren und die Bevölkerung mitnehmen. Wie wollen wir das schaffen, wenn wir diese Basis, die wir ansprechen wollen, nicht mitnehmen? Wir müssen soziale Chancengleichheit schaffen und nicht nur das Gesundheitssystem Renovieren und Exnovieren sondern auch das übergeordnete Sozialsystem genau wie unser Wirtschaftssystem, sonst werden wir den kommenden Herausforderungen nicht gewachsen sein. 


Aber wer spricht für uns Pflegekräfte, wenn wir es nicht schaffen neben Doppelschichten, gestörtem Tag/Nacht-Rhythmus und Überlastung, uns neben Job, Familie und Kindern in politischen Gremien und Parteien zu engagieren. Als alleinerziehende Mutter weiß ich, wovon ich spreche! 


Trotzdem bin ich schon immer politisch, das geht gar nicht anders, wenn man in der Pflege unter diesen Bedingungen arbeitet


Als Halb-Britin, Viertel-Tschechin und Viertel-Böhmisch-Deutsche bin ich Europäerin. Fragt mich bitte an dieser Stelle nicht was ich von der Katastrophe Brexit halte, das würde den Rahmen sprengen. Allerdings rate ich an dieser Stelle von Imitation der 3. im Bunde von Exnovation und Renovation ab. Ich habe in England gelebt, meine Schwester ist Ärztin in der NHS, dieses System ist kein lohnenswertes Vorbild. 


Da es nur einen Planeten gibt, gibt es auch keine andere Zukunft, als eine Grüne. Ich bitte Euch, lasst uns gemeinsam mit dieser Landesliste eine grüne Revolution starten, für Vielfalt, Artenvielfalt, Kulturelle-Vielfalt, Erfahrungs-Vielfalt, Geschlechtervielfalt und Meinungsvielfalt, für all das, will ich gemeinsam mit Euch kämpfen. 


Mit dem Mut zur Veränderung, hier auf Platz 1 einzusteigen, gegen alle politischen Konventionen, stelle ich Euch all meine langjährige, praktische Erfahrung aus vielen Teilen des Gesundheitssystems zur Verfügung. Ich bin Isabella McNicol und ich bin vieles, aber keine typische Politikerin. Mit dem Versprechen mich nicht unterkriegen zu lassen kämpfe ich mit und für Menschen wie mich, denn Gesundheit ist die Basis unserer Existenz! 


Ich danke Euch von Herzen!

Viele von Euch haben mich gefragt, warum ich nach dieser Rede nicht auf weiteren Aussichtsreichen Plätzen kandidiert habe. Die Antwort ist einfach, ich habe mich im Vorfeld dazu entschlossen, dass ein Statement in dieser Schicksalswahl wichtiger ist, als meine persönlichen Ziele, was nicht heißt, dass ich jetzt wieder verschwinde. 

Ich werde mich die nächsten Jahre erst ein mal gemeinsam mit meinem OV um die Basispolitik kümmern, die ich in dieser Rede angesprochen habe und noch ein paar Erfahrungen sammeln, vor allem als Ökonomin. Was ich sehr wichtig finde um meinen Prinzipien, einer fundierten und erfahrungsreichen Politik treu bleiben zu können. Darüber hinaus gibt es kommunalpolitisch einiges zu tun, wenn wir diese aktuelle Krise gut überstehen wollen und um den Weg für eine nachhaltige Umwelt- und Sozialpolitik dort umzusetzen zu können, wo sie gebraucht wird. Ich werde mich in der LAG für Gesundheit und Soziales einbringen und dann gucken wir mal wo unsere aller Reise hingeht und ob wir etwas bewegen werden. Für Anregung und Vernetzung könnt Ihr Euch gerne jederzeit an mich wenden!

Isabella McNicol, Stand März 2021

Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.

OK